Bei und an, bei und zu berühren und vertreten sich oft, wer bei dem berge, steht auch an dem berge; die stadt liegt am Rhein, beim Rhein; setze dich bei mich ist was setze dich zu mir; ich führe das kind bei der hand, an der hand; dem ab, von der hand sind entgegengesetzt bei der hand, an der hand, zu der hand; die reihe ist nun an mir, bei mir; man spannt die pferde an einander, bei einander, zu einander. Nur ist, wer genauer zusieht, die nähe von an und zu stärker und gerader, als die von bei, in bei liegt ein neben, zur seite, im umkreis, circa: der an das feuer gehende berührt es mit seinen füszen, der zu dem feuer gehende geht unmittelbar darauf los, ohne es schon erreicht zu haben, der bei das feuer gehende naht sich von der seite;
I. Bei, die praeposition. an ist gerecht für den acc. wie den dat., nachdem es nahen oder bleiben (bewegung oder ruhe) ausdrückt. auch bei regiert beide casus, zu hingegen für nahen oder bleiben allein den dat. statt des bei der ruhe hatte die alte sprache oft den instrumentalis.
B. bei des bleibens. 1) das verbum substantivum mit bei. des unterschieds zwischen béi sich sein und bei sích sein wurde vorhin gedacht:
2) jenem gehen, kommen, stellen, legen, setzen mit bei und dem acc. gegenüber gilt ein anlangen, stehen, liegen, sitzen, schlafen, ruhen mit bei und dem dativ, fühlbar hat bei etwas persönlicheres als an oder zu; stehen, liegen, sitzen bei mir kann nicht überall mit an mir und nirgends mit zu mir tauschen. du sitzest zu mir würde aussagen du näherst dich mir; du stehst, sitzest an mir müste durch hinzugefügtes nahe oder dicht deutlicher werden und käme dann auf eins heraus mit bei mir. vor sachen mögen bei und an wechseln: der arzt sitzt an oder bei dem krankenbette, aber nicht an, nur bei dem kranken;
1 Präp.1.1 Urspr. nur mit Dat. und Ruhelage bezeichnend. In eigentlichstem Sinn drückt es räumliche Nähe aus. Es knüpft sich öfters noch ein speziellerer Sinn daran: ich bin bei ihm gewesen. d.h. in seinem Haus, waas man sogar sagen kann, wenn man jemanden nicht getroffen hat.傍らに(接する・控える)
15. abgeleitete bedeutungen. a. da für weil, doch minder nachdrücklich, die lage der dinge bezeichnend. (...)〔後続事例〕
er kann zuletzt sich nicht entbrechen,
da sie nichts sagt, ihr selbst davon zu sprechen
Wieland.
jedoch, conjunction des gegensatzes, aus doch mit vorangestelltem, eine bedingte behauptung oder eine bestreitung ausdrückendem je (sp. 2277) gebildet, in mehreren bedeutungen des einfachen doch angewendet.
1) wie doch 1 (theil 2, 1200) bestimmt auf den gegensatz hinweisend, ihn zurückdrängend, dennoch, demungeachtet, nichtsdestoweniger, tamen:
2) häufiger, und in der modernen sprache fast ausschlieszlich, wie doch 2 (theil 2, 1201) das entgegenstehende bestreitend, berichtigend, mäszigend, vermittelnd, wie aber, indessen:
noch, conj. und nicht, auch nicht, und auch nicht.
2) im ersten gliede steht eine andere negation.
a) nicht, nie, kein u. s. w. mit nachfolgendem noch; goth. ni — nih, aber auch nih — ni:
nhd. nicht — noch (s. auch nicht III, 3, b), nichts — noch, nie — noch, kein — noch u. s. w.:(☞noch副)
ob, conjunction.
A. ob als condititional- und concessivpartikel.
4) das concessive ob wird im nhd. gern verstärkt durch die einräumenden adverbia auch, gleich, schon, wol, zwar, woraus durch zusammenrückung unsere concessiven (auch in verkürzten sätzen gebrauchten) conjunctionen obgleich, obschon, obwol, obzwar entstanden sind, die des zusammenhanges wegen gleich hier eingereiht werden (vgl. die concessiven wenn, wie mit nachfolgendem auch u. s. w.). gramm. 3, 286.
d) ob — wol, ob wol, obwol.
ob nun wol gott alle notturft .. bescheret, nicht destoweniger sehen wir, dasz. Albertinus narrenhatz 207;(☞nun)
B. conjunctionaler anwendung nahekommend.
2) syntactisch ungleichartiges verknüpfend, vor dem übergeordneten.
a) so als einleitung eines hauptsatzes, der durch einen (in der regel vorausgehenden) adverbialen nebensatz näher bestimmt wird. dieser allgemeine gebrauch eines völlig verblaszten so erklärt sich von so bei vergleichssätzen (s. oben A, 1, l) aus, für die entwicklung kommen aber auch die unter A, 1, a, β und B, 1 erwähnten anwendungen in betracht.
δ) nach einem conditionalen nebensatze, sich oft mit α berührend, so — so:
dient nach einer verneinten Aussage dem Ausdrücken, Hervorheben einer Verbesserung, Berichtigung, einer anderen, gegensätzlichen Aussage; vielmehr; richtiger gesagt, im Gegenteil[GRIMM]
im ausgebildeten nhd. den gegensatz nach einem negierten satztheile einleitend. es ist an die stelle von sonder getreten.
1) in gewöhnlicher anwendung nach negation:
die negation steht bei einem nicht correspondierenden gliede: die starcken dürffen keines arztes, sondern die krancken.
2) nach nicht negierten satztheilen; nach sätzen, die sich in negierte umdenken lassen:
B. bedeutung und gebrauch. / mit unrecht sind seit dem 16. jh. der conj. und die verschiedensten und vielseitigsten bedeutungen zugeschrieben, so dasz sie zum knotenpunkt der ganzen syntax, zum exponenten fast aller nebensätze wurde und, mit geheimnisvollen kräften ausgestattet, die andacht zum unbedeutenden weckte.
II. die entwicklung der copula zur conjunction hat in der verknüpfung von verben ihren ausgangspunkt;
1) in hauptsätzen bevorzugen ahd. denkmäler wie Hildebrandslied, Wessobrunner gebet, Muspilli durchaus asyndeton Wunderlich 2, 404. 394. ähnlich das volkslied (Höber acta germ. 7, 1, 72).
das logische verhältnis der einzelnen sätze und satztheile zu einander ist in und dem keime nach, äuszerlich unbezeichnet, enthalten.
explicativ und begründend:
consecutiv:
adversativ:
temporal = und kaum:
concessiv:
f) ein mit und angefügter satztheil oder satz vertritt in der älteren sprache, mundart und umgangssprache oft einen infinitiv mit zu; die schriftsprache zieht diesen im allgemeinen vor. vgl. I 8. es handelt sich im vorangehenden satz um verba, substantiva, adjectiva und adverbia, die einer ergänzung bedürfen; meist erfolgt ein hinweis auf die folgende ergänzende bestimmung, und zwar durch ein anaphorisches pronomen oder durch so. die nicht auf unsere sprache beschränkte erscheinung hängt mit der abneigung der mündlichen rede gegen die unterordnung zusammen; sie geht von fügungen aus, in denen beide glieder als gleichgeordnet betrachtet werden können, zugleich aber die möglichkeit besteht, die zweite thatsache als ausflusz der ersten aufzufassen; dann mischen sich auch die syntaktischen formen.
III. A. die entstehung der caus. conj. weil aus dem acc. der zeit die weile läszt sich an folgender beispielreihe veranschaulichen. auszugehen ist von zwei selbständigen hauptsätzen: 'der meister verliesz eine weile die werkstatt. die weile arbeitete der gesell lässiger'. mit ersparung des gemeinsamen satzglieds, inversion und schärferer betonung der gleichzeitigkeit wird ein zus.-gesetzter satz hergestellt: 'die weile, die der meister die werkstatt verliesz, arbeitete der gesell lässiger'. der relativsatz wird zum temporalsatz, die ihn einleitende formel zur conj., die aus inhaltlichen gründen (s. o. II) causalen sinn erhält: 'weil der meister die werkstatt verliesz, arbeitete der gesell lässiger'.
1) entwicklungsgeschichtlich steht somit der weil-satz voraus. diese urspr. satzfolge hat sich durchaus lebendig erhalten: [/] namentlich gilt vorausstellung, wo ein einleitendes eben die causalität schärfer heraushebt: eben weil der deutsche (hexameter) nur zum vorlesen bestimmt ist, darf sein gesetz weniger streng seyn A. W. Schlegel Athenäum 1 (1798) 47;